Sprechen statt Tippen - Key Insights zum Thema Voice in der Schweiz

Sprechen statt Tippen

Key Insights zum Thema Voice in der Schweiz

Marisa Tschopp
von Marisa Tschopp
Lesezeit: 8 Minuten

Keypoints

Darum sollten Sie schon jetzt mit Voice experimentieren

  • Voice User Interfaces gelten noch als Nischenprodukt
  • Voiceanwendungen sind auf dem Vormarsch und von Kunden erwünscht
  • Pionierarbeit mit Voice lohnt sich und der Start kann auch ohne grosse finanzielle Mittel erfolgen
  • Wichtig ist es jetzt die Weichen für Voice User Interfaces zu stellen

Auch wenn Grössen wie Karen Kaushansky schon über 20 Jahre Mensch-Computer Konversationen designen, so kann noch nicht behauptet werden, dass Voice beim Schweizer Kunden schon vollends angekommen ist. Forschung und Entwicklung stecken noch in den Kinderschuhen und es gibt nur eine Hand voll Experten in der Schweiz, die sich mit dem Thema wirklich auskennen. Pionierarbeit leistet hierbei die Hochschule Luzern mit dem schweizweit ersten Kurs zum Thema Voice User Interfaces. Das Titanium Forschungsdepartment war sowohl auf Dozierenden- als auch auf Studentenseite dabei. Dieser Beitrag bildet den Abschluss der vierteiligen Voice User Interface Reihe und präsentiert die Haupterkenntnisse und stellt diese in den Kontext der Voice Landschaft Schweiz.

Das Voice First Barometer Switzerland ist eine repräsentative Umfrage, durchgeführt mit über 1’000 Teilnehmern in der Schweiz. Sie liefert gute Einblicke in die Schweizer Voicelandschaft: Wie verbreitet ist die Sprachsteuerung und wie gerne spricht die Schweizer Bevölkerung mit einem Gerät? Einige Insights aus der Studie:

Das Voice First Barometer Schweiz ist ein guter Ansatzpunkt, um sich intensiv mit den Charakteristika des Schweizer Voice-Users auseinandersetzen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist zu verstehen, wie der aktuelle Markt aussieht: Wer experimentiert mit Voice? Wer forscht an dem Thema? Wer bietet seinen Kunden schon Lösungen? Wer baut Voice User Interfaces und welche Plattformen sind bereits vorhanden? Diese und weitere Fragen beantwortet die Voice Map Switzerland. Ein Muss für jeden, der sich mit dem Thema auseinandersetzen will.

Voicemap Switzerland gibt Überblick zu Technologien, Services und Forschung

Eine der auf der Grafik abgebildeten Firma ist recapp. Diese hat sich einer ganz besonderen Herausforderung gestellt, nämlich, den Computern Walliserdeutsch beizubringen. Die Schweizer Mundart und inwiefern das entscheidend ist für die Nutzung von Voice, bietet nach wie vor endlos Stoff zum Diskutieren. Vielleicht kommen die ersten guten Lösungen schon eher und/oder anders als gedacht. Sicher ist jedoch, dass sich zum Thema Voice am Schweizer Markt in den nächsten Jahren noch sehr viel bewegen wird. Die Welt wird sich jetzt nicht grundlegend ändern – Jedoch muss jedem Unternehmer klar sein, dass Voice ein neuer Touchpoint mit der Zielgruppe ist, den es gilt einfallsreich neben Internet und co. in der Customer Journey zu integrieren.

Key-Learnings zum Thema Voice User Interface Strategy

Der Weiterbildungskurs der Hochschulen Luzern, ist der erste Kurs in der Schweiz, der sich in dieser Intensität mit dem Thema auseinandersetzt. Dabei war es wichtig sowohl internationale Referentenwie von Google an Bord zu holen, die schon seit 25 Jahren am Conversational Design arbeiten, bis zu Voice Architekten aus Deutschland, die im Gegensatz zur Schweiz z.B. schon sehr intensiv mit Alexa Skills arbeiten. Aus dem Pionierkurs, an dem das Forschungsdepartment sowohl in der Lehre als auch als Teilnehmer beteiligt war, sollen folgende Key Learnings festgehalten werden:

Nützliche Referenzen zur Vertiefung

Wer mit Voice am Ball bleiben will, dem sind folgende Referenzen empfohlen:

Lernen & Informieren:

Internationales & Konferenzen:

People to follow:

Fazit

Sprechen statt Tippen wird für viele in einigen Jahren normal sein, wenn auch Sprechen und Tippen, vielleicht der etwas passendere Ausdruck ist. Wer jetzt am Thema Voice arbeitet, die Weichen stellt, sich mit anderen zusammenschliesst, der leistet Pionierarbeit, das muss einem bewusst sein. Das heisst, der Return on Investment lässt sicher noch auf sich warten, Projekte werden lanciert und verstauben vielleicht wieder im Archiv.

Doch Pionierarbeit ist nie umsonst, auch wenn es eine (kalkulierbare) Investition ist. Die Lerneffekte sind auf unterschiedlicher Ebene vorhanden: Sei es das Verständnis um die eigenen Datenstrukturen, die Bedürfnisse der Kunden besser, neu oder überhaupt zu verstehen. Wer mit Voice experimentiert, der lernt die Chancen und Grenzen einer Technologie nicht nur aus Büchern oder von Konferenzen, sondern indem man sich selbst die Hände schmutzig macht und mal so einen Sprachverlauf entwickelt. Frei nach dem Motto: Mittendrin, statt nur dabei. Für uns als Forschungsabteilung ist es klar, dass wir uns mit diesen Themen auseinandersetzen und damit experimentieren, Alexa Skills und Google Actions entwickeln, um diese zu verstehen und bereit zu sein für das, was auf uns und unsere Kunden zukommt.

Anmerkungen zur Reihe Voice User Interface Strategy

Wir danken der Hochschule Luzern für die angenehme Zusammenarbeit und für die Möglichkeit, Teil der Pionierklasse des Weiterbildungskurses Voice User Interface Strategy zu sein. Dieser Beitrag ist der Abschluss der Reihe zum Thema Voice User Interfaces, der in vier Teilen diverse Themen beleuchtet:

Diese wurden im Zuge des analogen Weiterbildungskurse Voice User Interface Strategy der Hochschule Luzern geschrieben. Inhalte spiegeln Meinung der Autorin wider.

Über die Autorin

Marisa Tschopp

Marisa Tschopp hat ihren Master in Wirtschaftspsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München absolviert. Als Doktorandin am Leibniz Institut für Wissensmedien ist sie aktiv in der Forschung zu Künstlicher Intelligenz aus Humanperspektive, wobei sie sich auf psychologische und ethische Aspekte fokussiert. Sie hat unter anderem Vorträge an TEDx Events gehalten und vertritt die Schweiz als Ambassador in der Women in AI Initiative. (ORCID 0000-0001-5221-5327)

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