Interview zu Cyberwar-Enthüllungen der US-Nachrichtendienste

Interview zu Cyberwar-Enthüllungen der US-Nachrichtendienste

Mittwoch, 8. März 2017

Die jüngsten Enthüllungen der Plattform Wikileaks zeigen auf, wie US-amerikanische Nachrichtendienste das Thema Hacking angehen. Der Journalist Stefan Wehrle diskutiert den Fall in der Tageszeitung 20 Minuten. Im Interview gibt Marc Ruef eine Einschätzung der aktuellen Diskussionen. Das ursprüngliche Interview in voller Länge können Sie hier lesen.

Welche Tragweite haben die Enthüllungen?

Seit den ursprünglichen Snowden-Leaks haben die neuesten Enthüllungen die wohl grösste Brisanz. Sie zeigen auf, was wir seit Jahren vermuten: Die US-Nachrichtendienste investieren sehr viel Geld, um Software unsicher zu halten und Angriffs-Tools einzukaufen.

Ist kein Gerät mehr sicher vor der CIA?

Absolute Sicherheit ist sowohl wissenschaftlich als auch wirtschaftlich nahezu unmöglich. Mit genügend Zeit und Geld kann dementsprechend jedes System kompromittiert werden. Die Budgets der US-Nachrichtendienste sind derart gross, dass wir schon seit längerem einen starken Anstieg bei Exploit-Preisen im gehobenen Segment beobachten: Im September 2015 wurde die Schallmauer von 1 Mio USD für einen iOS-Exploit durchbrochen und 2016 wurde wohl vom FBI etwa 1.3 Mio USD für einen vergleichbaren Exploit bezahlt. Wenn CIA/NSA ein High-Value-Target kompromittieren wollen, dann werden sie das tun.

Was bedeutet das für uns als “normale” Bürger?

Diese Enthüllungen führen dazu, dass das Verständnis für das geschehen im digitalen Zeitalter zunimmt. Cyberattacken waren für viele Leute vor den Snowden-Leaks ein Mythos, den Hollywood fabriziert hat. Dass dem so nicht ist und viele kaufkräftige Akteure den Markt beeinflussen, wird immer offensichtlicher. Nicht umsonst hat die NATO Mitte 2016 den Cyberspace als viertes offizielles Kriegsgebiet, das einen Bündnisfall auslösen kann, deklariert. Cybersecurity ist ein uns alle betreffendes Thema, das nicht mehr so schnell weggehen wird.

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