Vielleicht im Zuge der verworrenen Diskussionen um verifizierte Konten auf Twitter haben Cyberkriminelle die Möglichkeit gewittert, auf Instagram eine neue Betrugsmasche anzugehen. So wird eine Konto-Verifizierung in Aussicht gestellt, wenn man eine Kopie eines Ausweisdokuments einreicht. Der Journalist Daniel Graf geht für die Zeitung 20 Minuten diesem Thema nach. Im Interview mit Marc Ruef diskutiert er die Hintergründe dieses Betrugs, welche Möglichkeiten sich dadurch für die Kriminellen erschliesst und anhand welcher Merkmale die Masche erkannt werden kann.

Handelt es sich bei der Nachricht eindeutig um einen Scam?

Das proaktive Vorgehen seitens einer Plattform ist sehr unüblich. Normalerweise muss man sich selbst um eine Verifizierung bemühen und diese auch ausreichend begründen. Plattformen versuchen möglichst wenige durchzuführen, da diese mit einem Mehr an administrativem Aufwand verbunden sind.

Wie können Userinnen und User das erkennen?

Es gibt verschiedene Warnhinweise: Der Benutzer existiert erst seit Januar 2022, als Ort wird der Libanon ausgewiesen, der Benutzername wurde zwei Mal in den vergangenen 90 Tagen geändert, es wurde eine Gmail-Adresse verknüpft und das Konto selbst ich auch nicht verifiziert.

Wie häufig sind solche Scams und welche Ziele verfolgen die Scammer damit?

Der Handel von persönlichen Daten, gerade im Darknet, ist in den vergangenen Jahren stark angewachsen. Dadurch können zum Beispiel Erpressungen angegangen oder gefälschte Identitäten aufgebaut werden.

Ich habe bereits eine Kopie von ID oder Pass geschickt. War das ein Fehler? Wie gefährlich ist das? Was können die Betrüger mit diesen Daten anstellen?

Das Verschicken von persönlichen Ausweisdokumenten ist immer problematisch. Man muss damit rechnen, dass die Daten missbraucht werden. Zum Beispiel können diese für die Beglaubigung von betrügerischen eBay-Konten herhalten. Seitenbetreiber oder Geschädigte könnten dann den Kontakt zum Opfer des Datenmissbrauchs suchen.

Soll ich solches Vorgehen künftig der Polizei melden?

Grundsätzlich ist eine Meldung oder Anzeige immer möglich. Diese helfen den Behörden dabei, auf Kampagnen aufmerksam zu werden und deren Ausmass besser einschätzen zu können.

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• https://www.20min.ch/story/so-versuchen-scammer-auf-instagram-deine-daten-zu-klauen-531752834410

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